Überschuldung in Deutschland sinkt weiter – doch Dauerüberschuldung steigt

 

Die Zahl überschuldeter Menschen in Deutschland ist im sechsten Jahr in Folge gesunken. Das zeigt der „Schuldner-Atlas 2024“ der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Bundesweit sind aktuell rund 5,6 Millionen Menschen über 18 Jahren überschuldet – ein neuer Tiefstwert. In Brandenburg liegt die Zahl der Schuldner bei knapp unter 160.000, was einem Rückgang von 5.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch in Berlin nahm die Zahl der Schuldner ab, jedoch stieg die Überschuldungsquote leicht an. Grund dafür ist eine statistische Verzerrung durch die Bevölkerungsanpassung nach dem Zensus 2024.

Besonders betroffen sind in Berlin die Bezirke Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Spandau, während in Brandenburg die Städte Cottbus, Frankfurt (Oder) und Brandenburg an der Havel hohe Schuldnerquoten aufweisen.

Trotz des allgemeinen Rückgangs gibt es eine alarmierende Entwicklung: Die Zahl der Dauerüberschuldeten wächst. Seit 2021 sind 165.000 Menschen mehr dauerhaft verschuldet. Besonders betroffen sind einkommensschwache Haushalte, in denen Schulden oft schon über Generationen bestehen. Zudem steigt die Zahl junger Konsumüberschuldeter, die sich kurzfristig für Markenprodukte verschulden, ihre Schulden aber oft nach einiger Zeit wieder tilgen.

PM/red 31.01.2025