Die Kandidaten im Live-Check

In wenigen Tagen wählen die Deutschen einen neuen Bundestag. Auch im Wahlkreis 65, der die Landkreise Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz umfasst, sind rund 170.000 Wahlberechtigte am 23. Februar zur Stimmabgabe aufgerufen. Doch wen wählen? Wer sind die Kandidaten, und welche politischen Ziele verfolgen sie? Antworten darauf lieferte der Wandelbar-Spezial-Talk von seenluft24 am 23. Januar in der neuen Bühne Senftenberg.

Die Kandidaten im Fokus

Moderiert von Ralf Jußen, traten sechs Direktkandidaten zur Diskussion an:

  • Hannes Walter (SPD)
  • Knut Abraham (CDU)
  • Birgit Bessin (AfD)
  • Jenifer Howel (Bündnis 90/Die Grünen)
  • Johannes Sven Hänig (FDP)
  • Dr. Klaus Karich (Die Linke)

Anstatt die Wahlprogramme im Detail zu präsentieren, ging es vor allem darum, die Kandidaten persönlich kennenzulernen und sie mit wirtschaftlichen Herausforderungen der Region zu konfrontieren.

Wirtschaft im Fokus

Die wirtschaftliche Lage in der Region sorgt für Sorgenfalten. S-Volt hat sein Investitionsvorhaben in Lauchhammer zurückgezogen, ein Sanierungsunternehmen verlagert Kapazitäten nach Lübbenau, die Fränkischen Rohrwerke schließen ihren Standort in Schwarzheide.

Die Diskussion drehte sich schnell um die drängendsten wirtschaftlichen Probleme: hohe Energiekosten, Steuerlasten und wachsende Bürokratie. Die Parteien setzen dabei unterschiedliche Schwerpunkte:

  • Die Linke fordert eine Reichensteuer,
  • Die Grünen setzen auf Bürgerbeteiligung und Nachhaltigkeit,
  • Die AfD möchte die Kernenergie wieder einführen.

Einigkeit bestand zumindest darin, dass erneuerbare Energien Teil des Energiemixes bleiben sollen. Für eine sinnvolle Nutzung der Kernenergie sprachen sich neben der AfD auch CDU und FDP aus.

Streitpunkte: Rente, Bürokratieabbau und Schuldenbremse

Auch sozialpolitische Fragen kamen zur Sprache. Alle Kandidaten außer FDP und Die Linke unterstützen den Erhalt der Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren. Der Bürokratieabbau bleibt ein Dauerbrenner: Trotz jahrelanger Versprechen nimmt die Regulierung immer weiter zu.

Der WAL-Verbandsvorsteher Maschek appellierte an mehr Ermessensspielräume für die Politik und weniger Überregulierung durch die EU. Ein Gedanke, dem viele in der Runde zustimmten. Doch wie sollen dringend benötigte Investitionen in Infrastruktur, Soziales und Familien finanziert werden? Am Ende ist es die Wirtschaft, die die Mittel dafür erwirtschaftet.

Fazit: Wähler haben das Wort

Die Diskussionsrunde war betont sachlich – in Zeiten hitziger politischer Debatten keine Selbstverständlichkeit. Ob die Kandidaten ihre Versprechen einhalten, wird sich zeigen. Doch eines ist sicher: Die Talkrunde von seenluft24 hat den Wählern die Möglichkeit gegeben, sich ein eigenes Bild zu machen. Jetzt liegt es an ihnen, am 23. Februar ihre Stimme abzugeben. Der Talk ist in der Mediathek sowie auf dem YouTube-Kanal von seenluft24 abrufbar.

Red