Kennt und erklärt Patienten gern den Unterschied zwischen gesunden und stark verarbeiteten Lebensmitteln: Vanessa Köhler bietet Diabetesberatung im Sana Gesundheitszentrum Niederlausitz an.

Tag der gesunden Ernährung: So lassen sich Zuckerfallen enttarnen

Am 7. März findet bundesweit der Tag der gesunden Ernährung statt. Wer gesund isst und trinkt, senkt sein Risiko, dass ihn schwere Erkrankungen wie Typ 2 Diabetes mellitus treffen. Vanessa Köhler von der Diabetesberatung des Sana Gesundheitszentrum Niederlausitz in Lauchhammer erklärt, was auf den Tisch kommen sollte und wovon man lieber schon beim Einkaufen die Finger lassen sollte, um sich gesund zu ernähren.

Zucker lässt unseren Blutzuckerspiegel steigen und wenn dieser dauerhaft erhöht ist, kann das beispielsweise dazu führen, dass unser Körper insulinresistent wird. „Tritt der Fall ein und es manifestiert sich ein Typ 2 Diabetes mellitus, kann sich der Blutzuckerspiegel irgendwann nicht mehr allein regulieren und bleibt erhöht. Dies ist im Verlauf so gefährlich, da Gefäße sehr darunter leiden. Es führt dazu, dass weniger Sauerstoff von den roten Blutkörperchen transportiert werden kann, da zu viel Zucker an diesem hängt“, erklärt Vanessa Köhler von der Diabetesberatung in Lauchhammer. Wie schnell der Zucker ins Blut geht, ist unterschiedlich: Einfachzucker, der beispielsweise in Trauben- und Fruchtzucker steckt, geht direkt ins Blut. Bei Milch-, Malz- Rohr- und Rübenzucker, der etwa in Milch, Bier und Rüben vorkommt, ist der Übergang fließend und Mehrfachzucker aus stärkehaltigen Lebensmitteln wie Kartoffeln und Getreide geht tropfend beziehungsweise sickernd in unser Blut.

Vorsicht vor Zuckerfallen beim Einkauf

Schon beim Einkaufen lohnt es sich, genau hinzuschauen. „Wenn bei verarbeiteten Lebensmitteln bei der Auflistung der Zutaten an den ersten drei Stellen Zucker steht, ist eine sehr hohe Last in diesem Produkt und es kann direkt im Einkaufsmarkt gelassen werden“, rät Vanessa Köhler. Um Lebensmittel wie weiße Brötchen oder Toast, Cornflakes und Torten sollte man lieber einen großen Bogen machen. Die größten versteckten Zuckerfallen, lassen sich mit einem Blick auf die Nährwerttabelle auf der Lebensmittelverpackung enttarnen: Unter dem Eintrag „Kohlenhydrate“ ist „davon Zucker“ angegeben. Um sich die Menge des Zuckergehalts besser vorstellen zu können, hilft es zu wissen, dass 3 Gramm Zucker einem Stückchen Würfelzucker entsprechen. Damit gehören vermeidlich gesunde Säfte, Limos, Gummibärchen, Joghurt, Joghurtdrinks, Ketchup, Geschmackswasser, Marmelade und Obstkonserven zu den Lebensmitteln, die am besten gar nicht oder nur sehr selten in den Einkaufskorb wandern sollten.

Fett und Zucker als Geschmacksträger                           

Und wie sieht es mit Fertigessen oder Fastfood als schnelle Mahlzeit aus? Auch hier ist Vorsicht geboten, denn die enthaltenen Kohlenhydrate sind meist Einfachzucker, wie das weiße Hamburger Brötchen – der schießt sofort ins Blut. „Außerdem sind viele Produkte sehr fett- und zuckerlastig, da dies Geschmacksträger sind“, erklärt die angehende Diabetesassistentin.

Alternativen zum raffinierten Zucker

Aber keine Sorge: Es gibt durchaus gesündere Alternativen für den Pausensnack und den süßen Hunger. Honig, Dattelsüße und Agavendicksaft sind eine bessere Wahl als raffinierter Zucker – allerdings sollten sie nur in Maßen verwendet werden, da diese Einwirkung auf den Blutzuckerspiegel haben und schnell ins Blut gehen, rät Vanessa Köhler und fügt hinzu: „Birkenzucker und Kokosblütenzucker hingegen haben keine bis kaum Einwirkung.“

Gesunde Snacks für Schule und Büro

Als Snack für die Schule oder fürs Büro empfiehlt sie Lebensmittel, die keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben, also am besten keine Kohlenhydrate enthalten. Geeignet sind zum Beispiel Gemüse oder Nüsse. Auch Bitterschokolade in Maßen, selbstgebackene Müsliriegel mit Beeren oder Haferflocken, Beerenobst und selbstgemachte Quarkspeise sind perfekt.

PM – 06. März 2024