Kinderzähne sind ein Kollateralschaden der Pandemie
Anlässlich des diesjährigen „Tages der Zahngesundheit“ am 25. September gilt es, ein Resümee zur Mundgesundheit der Kinder während und nach der Corona-Pandemie zu ziehen. Zahngesunde Ernährung steht im Mittelpunkt.
Die akute Pandemie-Zeit war für alle Menschen im Land eine Herausforderung. „Viele Eltern sind in dieser Zeit nicht mit ihren Kindern in die Zahnarztpraxen gekommen. Notwendige Behandlungen konnten nicht durchgeführt werden. Vorsorgemaßnahmen wie Früherkennungsuntersuchungen und Individualprophylaxe sind auf der Strecke geblieben“, resümiert die Vizepräsidentin der LZÄKB, Dipl.-Stom. Bettina Suchan. Als Mitglied im Beirat für Zahngesundheit weiß sie, dass auch die gruppenprophylaktische Betreuung in den Kitas und Schulen nicht stattfinden konnte. „Die Folgen der Pandemie und veränderte Ernährungsgewohnheiten werden sich auf die Mundgesundheit unserer Kinder negativ auswirken.“
Während des sogenannten Lockdowns war neben Arbeit und Schule zu Hause die tägliche Zubereitung gesunder Mahlzeiten eine weitere Herausforderung für Eltern und Kinder. Bettina Suchan erläutert: „Was wir essen, hat Einfluss auf die Mundgesundheit, auf die Gesundheit insgesamt und auf unsere Immunabwehr. So gibt es beispielsweise Zusammenhänge zwischen Übergewicht und Zahnkaries. Die Entwicklung eines Diabetes kann dagegen Zahnbetterkrankungen begünstigen.“
Familie prägt Esskultur – Ernährung Bestandteil der Erziehung
Beim diesjährigen „Tag der Zahngesundheit“ steht die Ernährung mit dem Motto „Gesund beginnt im Mund – Mahlzeit!“ im Mittelpunkt. Unsere Gesundheit ist der Spiegel unseres Ernährungsverhaltens und wird durch die „Esskultur“ bestimmt, die sehr vielschichtig sein kann. Geprägt wird sie entscheidend durch die Familie bei der Zubereitung und dem gemeinsamen Einnehmen der Mahlzeiten. Eltern sind Vorbild für gesunde Ernährung. Sie ermöglichen damit ein gesundes Aufwachsen der Kinder. Ernährung ist Bestandteil der Erziehung und beeinflusst den Lebensweg jedes Einzelnen. Karies wird durch eine übermäßige Zufuhr von Zucker befördert, der oft auch in Speisen und Getränken versteckt enthalten sein kann. Kinder lernen das bereits in der Kita.
Untrennbar mit der Ernährung ist das tägliche Zähneputzen verbunden. Es gehört wie das Händewaschen zu den hygienischen Gewohnheiten im Kita-Alltag. „Alle Kinder in Kita und Tagespflege sollen das jeden Tag üben können“, fordert die Vizepräsidentin. Diese Verhaltensregeln zur Förderung der Gesundheit sind nicht nur der Zahnärztin wichtig. Sie haben in der aktuellen Situation auch in der pädagogischen Arbeit einen noch höheren Stellenwert erhalten.
Hintergrundinformationen:
Aktionen zum „Tag der Zahngesundheit“ (TdZ)
Viele Aktivitäten wurden zum „Tag der Zahngesundheit“ geplant. Stattfinden können aber nur kleine Veranstaltungen unter Beachtung des Abstands, der Hygieneregeln und des Tragens der Alltagsmasken. Betroffen ist davon auch die traditionelle Aktion im Cottbuser Tierpark. Die zentrale Großveranstaltung der LZÄKB aus Anlass des „TdZ“ musste in diesem Jahr abgesagt werden.
Mehr zum TdZ: 4www.tagderzahngesundheit.de/
Stichwort Gruppenprophylaxe
Im Rahmen der gruppenprophylaktischen Betreuung gem. § 21 SGB V bekommen Kindereinrichtungen dafür unter anderem Zahnbürsten, fluoridierte Kinderzahnpasta und Zahnputzbecher bereitgestellt. Als zusätzliche standsichere Aufbewahrungsvariante für Zahnputzbecher gibt es Trays, die Kitas bei Bedarf ebenfalls erhalten können. Aktuell werden Tipps zum Zähneputzen in Kita und Tagespflege für Erzieherinnen und Erzieher auf einer Info-Karte veröffentlicht. Informationen und Antworten auf Fragen zu gesunden Kinderzähnen gibt auch die Internetseite: 4www.brandenburger-kinderzaehne.de.
PM