IDM 2020: Keine Zeit für Fehler auf dem Lausitzring
Vier Rennen innerhalb von sechs Tagen: Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) bewältigt derzeit ein Mammutprogramm. Vom 11. bis 13. September 2020 gastiert die höchste deutsche Straßenrennsportserie auf dem Lausitzring. Ein exzellentes Fahrerfeld wird am kommenden Wochenende bereits den Grundstein für das Meisterschaftsfinale in Hockenheim legen. Zuschauer sind in Bezug auf die Sicherheits- und Hygienebestimmungen wegen COVID-19 am Lausitzring nicht zugelassen. Alle Rennen werden aber per Livestream unter idm.de/live übertragen.
Es geht Schlag auf Schlag in der IDM. Am Montag und Dienstag noch auf dem Sachsenring und jetzt schon in der Lausitz am Start. Die IDM hat sich unter der Leitung der Motor Presse Stuttgart zu einer europäischen Spitzenserie entwickelt. Die Organisatoren haben es trotz der momentan geltenden Einschränkungen geschafft, eine Saison auf die Beine zu stellen, die sich sehen lassen kann. Sie ist mit vier Veranstaltungen zwar kurz, aber das Aushängeschild in Europa und gespickt mit Anmeldungen von Lokalmatadoren bis hin zu Weltklasse-Piloten.
Jonas Folger ist der Star in der IDM Superbike 1000. Der ehemalige MotoGP-Pilot hat die ersten vier Rennen in der Topklasse gewonnen. Der 27-jährige Bayer mit der Startnummer 94 hofft sich auf der Yamaha des Teams Bonovo Action powered by MGM Racing ein Sprungbrett für den Einstieg in die Superbike-WM schaffen zu können. Schon eine Woche nach den Rennen auf dem Lausitzring wird er in Barcelona mit einer Wildcard sein Debüt in der Weltmeisterschaft geben. In der IDM ist Folger das Maß der Dinge. Sein bisher einziger Herausforderer ist Ilya Mikhalchik, der Titelverteidiger vom Team EGS-alpha-Van Zon-BMW. Auf dem Sachsenring konnte er dem deutschen Spitzenreiter jedoch nicht folgen, denn er kannte die schwierige Strecke nicht, während Folger sich wie in seinem Wohnzimmer fühlte. Er hatte vor drei Jahren sein größten Triumph auf dem Sachsenring gefeiert: Platz zwei in der MotoGP-Klasse hinter dem mehrfachen Weltmeister Marc Márquez.
Auf dem Lausitzring werden die Karten jetzt neu gemischt. Mikhalchik gewann hier vor über einem Jahr den Saisonauftakt. Folger kennt dagegen die Strecke nicht. „Aber ich kann mich eigentlich schnell auf eine neue Strecke einstellen“, zeigt sich der IDM-Spitzenreiter zuversichtlich. Der Bayer hofft, dass er in Mikhalchik vielleicht einen Gegner findet. Das Feld hinter dem deutschen Ausnahmefahrer ist voll mit bekannten Namen aus zehn Nationen: Vladimir Leonov (RUS), Erwan Nigon (F), Alessandro Polita (I), Julian Puffe, Daniel Kartheininger, Dominic Schmitter (CH), Pepijn Bijsterbosch (NL) und die deutschen Superbike-Asse Florian Alt, Julian Puffe und Daniel Kartheininger. Die Motorradmarken BMW, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha kämpfen in der IDM Superbike 1000 um Meisterehren. Gefahren wird auf käuflichen 1000 ccm-Motorrädern, die für den Renneinsatz hochgezüchtet und veredelt werden. Sie haben über 210 PS und fahren auf den schnellen Strecken über 300 km/h.
Max Enderlein kommt als Führender in der IDM Supersport 600 zum Lausitzring. Mit zwei Siegen auf seiner Heimstrecke hat er den Niederländer Sander Kroeze von der Spitze verdrängt. In der IDM Superstock 600 führt Tom Kohnen aus Belgien die Wertung an. Beide Klassen fahren im gleichen Feld, werden aber getrennt gewertet. Optisch sind sie leicht zu unterscheiden. Die Supersportler haben blaue Startnummern auf weißem Untergrund. Die Superstock-Abteilung, in der weniger an den Motorrädern geschraubt werden darf, hat weiße Nummern auf blauem Grund.
Wer hautnahe Zweikämpfe erleben will, darf auch die Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 nicht verpassen. Derzeit hält der Australier Harry Khouri als Tabellen-Erster die Kawasaki-Flagge hoch. Bester Deutscher ist Marvin Siebdrath aus Wildenfels bei Zwickau auf dem fünften Platz.
Sidecar-Fans dürfen sich auf dem Lausitzring auf die geballte Welt-Elite freuen, angefangen vom achtfachen Weltmeister Tim Reeves aus Großbritannien bis hin zu Markus Schlosser aus der Schweiz und dem Deutschen Josef Sattler.
Auf dem Lausitzring biegt die IDM 2020 schon auf die Zielgerade ein, denn es folgt nur noch das Finale in Hockenheim. Umrahmt werden die Prädikatsläufe auf dem 4,53 Kilometer langen Kurs vom Northern Talent Cup (NTC), dem Pro Superstock Cup sowie dem Twin Cup.
PM