Der Landesbauernverband Brandenburg fordert eine Regulierung des Wolfsbestandes auf 500 Tiere durch eine jährliche Quotenjagd, basierend auf einem wissenschaftlichen Modell. Bildquelle: AdobeStock Ein Bild von einem Wolfsrudel.

Wolfsmanagement in Brandenburg: Landesbauernverband fordert Regulierung des Bestandes

 

Der Landesbauernverband Brandenburg setzt sich vehement für eine Regulierung des Wolfsbestandes im Bundesland ein. In einer aktuellen Pressemitteilung fordert der Verband den Landwirtschaftsminister Axel Vogel auf, eine Entscheidung zugunsten eines festgesetzten Höchstbestandes von 500 Wölfen zu treffen. Der Vorschlag sieht vor, die Wolfspopulation durch eine jährlich geregelte „Quotenjagd“ zu steuern, ähnlich der Praxis in Schweden.

Diese Maßnahme basiert auf dem vom Aktionsbündnis Forum Natur 2022 entwickelten “Modell zur Berechnung des Akzeptanzbestandes”. Angewandt auf Brandenburg würde dies bedeuten, dass jährlich 80 Wölfe zum Abschuss freigegeben werden sollten, um den Bestand nachhaltig auf einem Niveau von etwa 500 Tieren zu halten.

Die derzeitigen Gesetzgebungen, die Brandenburger Jagddurchführungsverordnung sowie die Brandenburgische Wolfsverordnung, werden überarbeitet und bieten die rechtliche Grundlage für diese geplante Regulierung. Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbands, betont die Dringlichkeit dieser Entscheidung: „Die bisherigen Maßnahmen haben nicht dazu beigetragen, die Konflikte zwischen Weidetierhaltung und Naturschutz zu lösen oder das Leid der Tierhalter zu lindern.“

Der Landesbauernverband sieht in der aktuellen Überarbeitung der Gesetzestexte eine Chance, langfristig wirksame Lösungen zu implementieren. Die Initiative kommt zur rechten Zeit, denn die Probleme durch die stetig wachsende Wolfspopulation wie zunehmende Risse in der Weidetierhaltung und die Frustration der Landnutzer spitzen sich weiter zu.

Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke hatte kürzlich Versuche unternommen, das Verfahren für den Abschuss von Problemwölfen zu beschleunigen, stieß jedoch auf rechtliche Hürden. Diese Vorfälle betonen die Notwendigkeit einer klaren und dauerhaften Regelung, wie sie der Landesbauernverband nun fordert.

Der Verband steht mit seiner Forderung nicht allein da – viele Brandenburger unterstützen das Ziel, Naturschutz und landwirtschaftliche Nutzung in Einklang zu bringen und zugleich die Sicherheit von Mensch und Tier zu gewährleisten. Die anstehenden Entscheidungen werden zeigen, inwieweit diese Balance realisierbar ist.

PM/red 06.05.2024