Frischzellenkur für OSL-Radwege
Dazu startete am vergangenen Dienstag (10.9.) der erste Abschnitt der Sanierung der Fernradwege im Landkreis Oberspreewald-Lausitz (OSL) mit dem Abschnitt zwischen Meuro und Freienhufen. „Es hat lange gedauert, nun wird es Zeit, dass wir beginnen“, lässt sich Landrat Siegurd Heinze beim Baustart vernehmen. Knapp elf Millionen Euro werden landkreisweit ausschließlich für die Sanierung der Fernradwege investiert. Dabei sind 90 Prozent der Summe reine Fördermittel die vom Land aus dem Programm „Aufbau der wirtschaftsnahen kommunalen Infrastruktur“ bereitgestellt werden. Die restlichen zehn Prozent tragen die entsprechenden Kommunen zur Gesamtsumme bei.
Brandenburg ist mit insgesamt 11 600 Kilometern an Radwegen, mit 29 Fernrouten und 30 regionalen Routen sehr gut aufgestellt. Allein im Landkreis OSL laden mit bis zu 650 Kilometern attraktive Routen, wie zum Beispiel die Seenlandroute und die Bergbautour, zum Radwandern ein. „Unsere Radwege sind die roten Teppiche des Lausitzer Seenlandes“, hebt Marcus Heberle, stellvertretender Geschäftsführer des Tourismusverbandes, die Bedeutung der Radwege hervor. Dass auch mal ein Teppich nach langer Nutzung geflickt werden muss, das steht außer Fragen. Bei den OSL-Radwegen sind das insgesamt 70 Kilometer Strecke und eine Brücke, die sich einer Frischzellenkur unterziehen. Eigentlich recht wenig, wenn man bedenkt, dass viele der Radwege in der Zeit zwischen 1997 und 2001 im Landkreis entstanden sind.
Für die Planung und die Durchführung der Ausschreibungen ist die Firma GMB aus Senftenberg verantwortlich. „Die Teilprojekte in Schipkau, Ortsteil Meuro, und in Schwarzheide sind unsere Ersten, weil jeweils nur eine Strecke seitens der Kommune angemeldet wurde und keine gesonderten Genehmigungsverfahren bezüglich Landschafts- und Naturschutzgebiete notwendig waren“, so die Erklärung zur Auswahl der Baustarts durch Evelyn Böhnisch, Projektleiterin der Firma GMB. Für den ersten Teilbereich zwischen Meuro und Freienhufen werden circa 250 000 Euro ausgegeben. Dabei werden über zwei Kilometer grundhaft erneuert und ein Kilometer teilsaniert. Insgesamt werden 3680 Meter Wurzelschutz in die Strecke eingebracht. Parallel dazu wird der Radweg Alte Mückenberger Straße in Richtung Lauchhammer Süd erneuert.
In diesem Jahr soll noch der Hafenradweg in Großräschen inklusive der Beleuchtung realisiert werden. Weitere Strecken in Ruhland Vetschau und Calau sind in der Planung und die jeweiligen europaweiten Ausschreibungen werden vorbereitet. Ebenfalls sind neue Radwege zwischen Großkmehlen und Ortrand und die Errichtung einer Schutzhütte geplant. Das Ende der Bauarbeiten ist für das Jahr 2022 vorgesehen. Parallel dazu sollen die sogenannten Knotenwegweiser auf allen Radwegen installiert werden: „Wir wollen, dass sich der Radwanderer auch ohne Karte auf unseren Radwegen zurechtfindet“, verkündet vollmundig Marcus Heberle vom Tourismusverband.
Natürlich ziehen Baumaßnahmen auch Beeinträchtigungen der Nutzung der Radwege nach sich. Über die aktuellen Beeinträchtigungen kann sich jeder Radfahrer unter www.osl-online.de oder beim Tourismusverband www.lausitzerseenland.de informieren.
Fakten:
Länge Radwegefernnetzt OSL: 650 Kilometer
Länge Bauabschnitt: 70 Kilometer
Gesamtinvestition: 10,8 Millionen Euro