20 Jahre als Politesse auf Senftenbergs Straßen: Eine besondere Berufsgeschichte
Seit 20 Jahren war Marina Tietze als Politesse auf den Straßen von Senftenberg unterwegs. In einer Berufssparte, die oft mit Unbeliebtheit verbunden ist, hat sie sich jedoch einen ganz besonderen Platz erobert.
Trotz Herausforderungen und Vorurteilen erlangte sie Anerkennung und Respekt von den Bürgern. Jetzt, da sie sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat, hinterlässt sie eine Lücke in den Herzen der Senftenberger.
„Was will die Kleene?“ Diese Frage musste sich Marina Tietze ziemlich oft anhören. Sie mag zwar nur 1,52 Meter groß sein, aber ihr Einfluss auf die Straßenordnung war gewaltig. Sie hat sich stets behauptet, unabhängig von ihrer zierlichen Statur. Durch ihre Fähigkeit, auf Augenhöhe zu kommunizieren, hat sie nicht nur Strafzettel verteilt, sondern auch zugehört und Verständnis gezeigt. Diese empathische Herangehensweise hat sie zu einer vertrauten Figur gemacht, besonders für ältere Menschen, die gerne mit ihr plauderten.
Während ihrer Dienstzeit hat Marina Tietze rund 36.000 Verwarnungen im ruhenden Verkehr ausgestellt. Trotz gelegentlicher hitziger Konfrontationen blieb sie stets professionell und behielt die Kontrolle über die Situation. Ihr Ziel war es nicht nur, die Gesetze durchzusetzen, sondern auch den Autofahrern das Verständnis für ihre Verstöße zu vermitteln.
An eine herausfordernde Episode erinnert sich Marina Tietze besonders gut: Ein Fahrer reagierte wütend auf ein Knöllchen und bedrohte sie sogar. Trotzdem zeigte sie Größe, indem sie von einer Strafanzeige absah, als der Fahrer sich später entschuldigte. Solche Vorfälle waren zum Glück selten, und die meisten Senftenberger begegneten ihr mit Freundlichkeit und Respekt.
Nachdem sie ihren Dienst als Politesse beendet hat, freut sich Marina Tietze nun darauf, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und neue Abenteuer zu erleben.
PM / red – 08. Februar 2024