Weniger Unfälle, aber mehr Verkehrstote in Brandenburg
Die Zahl der Verkehrsunfälle in Brandenburg ist im Jahr 2024 gesunken. Laut der vorläufigen Unfallbilanz wurden 73.543 Unfälle registriert, während es 2023 noch 74.250 waren. Allerdings gab es mehr Verletzte (10.965 statt 10.948) und Verkehrstote (114 statt 108). Innenministerin Katrin Lange sprach von einer Bilanz mit „Licht und Schatten“.
Besonders auffällig ist der Anstieg der tödlichen Unfälle außerhalb geschlossener Ortschaften (63 statt 56) und bei Abbiegeunfällen (9 statt 2). Geschwindigkeitsverstöße blieben die häufigste Unfallursache. Die Polizei stellte über 50.000 Verstöße fest, hinzu kamen mehr als 1,5 Millionen Geschwindigkeitsüberschreitungen.
Das Land Brandenburg setzt weiterhin auf Verkehrssicherheitsarbeit. Die Kampagne „Lieber sicher. Lieber leben.“ soll Bewusstsein schaffen, insbesondere für schwächere Verkehrsteilnehmer wie Kinder und Senioren. Zudem startet die Polizei den WhatsApp-Kanal „Prävention Polizei BB“, um über sichere Verkehrsteilnahme und Kriminalprävention zu informieren.
Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit investiert das Land in Infrastrukturmaßnahmen wie Radwege, sichere Fußgängerüberwege und Schulwegsicherung. Ein neues Pilotprojekt, die „Fußverkehrs-Checks“, soll in Finsterwalde, Frankfurt (Oder) und Zeuthen Maßnahmen zur Förderung des Fußverkehrs erproben.
Die Landesregierung hält an der „Vision Zero“ fest: Langfristig soll es keine Verkehrstoten mehr geben. Verkehrsminister Detlef Tabbert betonte, dass Brandenburg sich in den letzten Jahren im Ländervergleich verbessert habe. Dennoch bleibe die Aufgabe, Unfälle zu vermeiden, eine zentrale Herausforderung.
PM/red 24.02.2025