Neue Dorf-App: Tradition trifft Technologie
Das Agrarministerium unterstützt mit 43.000 Euro ein innovatives Projekt, das die historischen Dorfkerne Brandenburgs digital transformiert. Die „Dorf-App Baukultur“ ermöglicht es den Nutzern, ihre Gebäudefassaden virtuell im Einklang mit der traditionellen Bauweise ihrer Region zu gestalten. Entwickelt wurde die App von der Lokalen Aktionsgruppe Spree-Neiße-Land e.V. in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Historische Dorfkerne im Land Brandenburg, finanziert durch EU- und Landesmittel im Rahmen des LEADER-Projekts.
Die Bedeutung der regionaltypischen Baukultur, die die Identität und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gemeinden stärkt, steht im Zentrum dieses digitalen Tools. Durch moderne Planungsmethoden, die oft nicht den lokalen Bauvorschriften entsprechen, droht vielen Dorfkernen der Verlust ihres charakteristischen Erscheinungsbildes. Die Dorf-App Baukultur kontert diese Entwicklung, indem sie Augmented Reality nutzt, um Bauherren und Sanierungsinteressierten zu zeigen, wie ihre Immobilien mit authentischen Elementen wie Fassaden, Fenstern, Türen und Dächern aussehen könnten.
Die App bietet spezifische Gestaltungsvorschläge für sechs unterschiedliche Regionen in Brandenburg, die sich durch verschiedene historische und landschaftliche Einflüsse unterscheiden. Diese reichen von Bauerndörfern in der Niederlausitz bis zu Gutsdörfern in der Uckermark. Nutzer können die vorgeschlagenen Designs direkt auf ihre Hausfassaden projizieren und so eine virtuelle Vorschau ihrer künftigen Bauvorhaben erhalten.
Trotz der technologischen Unterstützung ersetzt die App nicht die professionelle Planung durch Architekten. Vielmehr soll sie als Inspirationsquelle dienen und zur Konsultation von Fachleuten motivieren, um die Baukultur der Regionen zu bewahren und gleichzeitig zeitgemäße Wohnbedürfnisse zu erfüllen.
Die Dorf-App Baukultur ist kostenlos in den gängigen App-Stores verfügbar und bietet eine praktische Ressource für alle, die ihre Häuser sanieren oder bauen möchten, ohne dabei die lokale Architekturtradition zu vernachlässigen.
PM/red 25.04.2024