Konjunkturelle Herausforderungen im südbrandenburgischen Handwerk
Die Handwerkskammer (HWK) Cottbus hat aktuelle Daten aus ihrer Konjunkturumfrage veröffentlicht, die eine zunehmend schwierige Lage für das Handwerk in Südbrandenburg aufzeigen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein herausforderndes Jahr bevorsteht, geprägt von wirtschaftlicher Stagnation und gedämpften Konsumneigungen.
Der Anteil der Unternehmen, die ihre aktuelle Geschäftslage positiv bewerten, ist auf 70,8 Prozent gefallen – ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (74,2 Prozent). Besonders betroffen sind Baugewerbebetriebe, die von steigenden Zinsen und hohen Baukosten hart getroffen werden. Ein Drittel der Unternehmen musste Umsatzeinbußen hinnehmen, während etwa ein Viertel versucht hat, durch höhere Verkaufspreise entgegenzuwirken.
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen bleibt das Beschäftigungsniveau stabil. 79,3 Prozent der Betriebe konnten ihren Personalbestand halten oder sogar ausbauen. Positiv zu vermerken ist auch der Anstieg der neu abgeschlossenen Lehrverträge in den letzten zwei Jahren. Dennoch bleibt der Fachkräftemangel eine kontinuierliche Herausforderung.
Die zukünftigen Erwartungen an das Geschäftsklima sind jedoch gedämpft. Nur 10 Prozent der Handwerksbetriebe erwarten eine Verbesserung der Bedingungen in naher Zukunft. Besonders der Bau- und Ausbausektor blickt pessimistisch in die kommenden Monate.
Angesichts dieser Prognosen hat die HWK Cottbus mehrere Forderungen an die Politik gerichtet, um die Rahmenbedingungen für das Handwerk zu verbessern. Dazu gehören mittelstandsfreundliche Ausschreibungen, die Reduzierung der Grunderwerbssteuer und eine Beschleunigung amtlicher Genehmigungen. Zudem wird eine Senkung der Unternehmenssteuern sowie der Strom- und Energiesteuern gefordert, um die Belastung für die Betriebe zu verringern und Investitionen zu fördern.
Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum des Handwerks in Südbrandenburg zu sichern und die Region ökonomisch zu stärken.
PM/red 25.04.2024