Regelmäßig Trinken, am besten Wasser, ist insbesondere für ältere Menschen wichtig. Ein Mangel an Flüssigkeit kann gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit haben. (c: istock.com/Paperkites)

Studie belegt: Viele Ältere trinken zu wenig

Nur sechs von zehn Menschen über 60 Jahren trinken täglich genug. Das geht aus einer aktuellen Umfrage einer deutschen Krankenkasse hervor.

„Trinkmangel ist sehr problematisch bei älteren Patientinnen und Patienten“, kennt Dr. Runan Qiu, Hausärztin im Medizinischen Versorgungszentrum des Sana Gesundheitszentrum Niederlausitz in Schwarzheide das Problem. Sie erklärt, wie viel und was Senioren täglich trinken sollten.

„Vor allen für Menschen über 70 oder 80 Jahre ist es häufig ein Problem, genügend zu trinken“, sagt Dr. Runan Qiu. Zum einen würde bei Älteren das Durstgefühl nachlassen, zum anderen vergisst so mancher einfach das Trinken zwischendurch. Der Studie „Iss was Deutschland“ der Techniker Krankenkasse zufolge gaben 42 Prozent der über 60-jährigen Befragten an, dass sie zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen.

Gesundheitliche Auswirkungen bei zu wenig Flüssigkeit

Gerade bei Senioren kann ein Mangel an Flüssigkeit teils gravierende Auswirkungen haben. „Es kann zu Kreislaufproblemen kommen. Mancher bekommt unspezifischen Schwindel, fühlt eine allgemeine Schwäche und die Wahrnehmung wird eingeschränkt. Auch Schleimhäute und die Zunge fühlen sich trocken an, ebenso wie die Haut. „Auf Dauer werden auch die Nieren schwächer, denn sie brauchen Flüssigkeit, um richtig arbeiten zu können. Und vor allem diejenigen, die regelmäßig Medikamente nehmen, müssen regelmäßig trinken, damit die Wirkstoffe transportiert werden können“, erklärt die Lausitzer Hausärztin.

Täglich mindestens ein Liter – am besten Wasser oder Tee

„Ein bis 1,5 Liter pro Tag sind für Menschen ohne Herzschwäche optimal. Bei Nierenpatienten dürfen es auch 1,5 bis zwei Liter täglich sein“, betont die Hausärztin und empfiehlt vor allem Wasser und ungesüßten Tee. Auch ein bis zwei Tassen Kaffee pro Tag seien in Ordnung – sofern der Blutdruck mitspielt – am besten mit Milch, weil das schonender für den Magen ist, als schwarzer Kaffee. Auch Suppen helfen dabei, die tägliche Flüssigkeitsbilanz aufzubessern.

Wasserflasche in Sichtweite

Für alle, denen es schwerfällt, ihr tägliches Trinkpensum zu schaffen, hat Dr. Runan Qiu kleine alltagstaugliche Tricks parat: „Wer sich angewöhnt, wenigstens zu den Mahlzeiten ein Glas Wasser zu trinken, der kommt im Laufe des Tages auf gut 0,75 Liter. Hilfreich ist es auch, sich täglich eine 1-Liter-Flasche Wasser in Sichtweite zu stellen und diese den Tag über auszutrinken. Bei älteren Patienten mit kognitiven Einschränkungen sollten Angehörige und Pflegende darauf achten, dass genug getrunken wird.“

PM – 28. Februar 2024