Tourismus in Brandenburg: Übernachtungen steigen, Gastronomie kämpft mit Umsatzrückgängen
Brandenburgs Tourismusbranche konnte 2024 erneut zulegen: 5,4 Millionen Gäste besuchten das Bundesland – ein Plus von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Übernachtungen stiegen um 1,2 Prozent auf insgesamt 14,4 Millionen. Besonders beliebt sind die natürliche Vielfalt und die Angebote der Region. Wirtschaftsminister Daniel Keller betonte die positiven Effekte des Flughafens Berlin-Brandenburg auf den Tourismus. Gleichzeitig warnte er vor einer zu optimistischen Sicht auf die Branche: Während die Umsätze in der Beherbergung wuchsen, verzeichnete die Gastronomie einen Umsatzrückgang von 4,9 Prozent. Eine geplante Studie der Tourismus-Marketing Brandenburg (TMB) soll innovative Geschäftsmodelle zur Unterstützung der Gastronomie entwickeln.
Auch der internationale Tourismus in Brandenburg erholte sich weiter. 483.000 Gäste aus dem Ausland sorgten für 1,14 Millionen Übernachtungen – ein Wachstum von 4,3 Prozent bei den Gästezahlen. Polen bleibt der wichtigste Auslandsmarkt. Christian Woronka, Geschäftsführer der TMB, hob die enge Zusammenarbeit aller Akteure der Branche als Erfolgsfaktor hervor.
Trotz gestiegener Lebenshaltungskosten blieb der Tagestourismus stark. Besonders Naturerlebnisse erfreuten sich hoher Beliebtheit, während Aktivitäten wie Shopping zurückgingen. Auch der Wassertourismus blieb stabil und erwirtschaftete 300 Millionen Euro Bruttoumsatz.
Zudem bietet die Digitalisierung neue Chancen: Sieben Augmented-Reality-Anwendungen sollen ab Mitte 2025 Touristen interaktive Erlebnisse ermöglichen. Für die Nebensaison setzt die TMB auf gezielte Kommunikationsmaßnahmen und nachhaltige Angebote. Zudem könnte die Änderung des kommunalen Abgabengesetzes durch die Einführung von Gästebeiträgen zusätzliche Investitionen in die touristische Infrastruktur ermöglichen.
PM/red 04.03.2025