SVOLT kommt nicht nach Lauchhammer


SVOLT Europe passt Standortstrategie an: Neue Perspektiven durch erweiterten Vertrieb

Frankfurt am Main, 24. Mai 2024 – Inmitten eines volatilen Automobilmarktes und anhaltender Unsicherheiten hinsichtlich Planungs- und Rechtssicherheit hat SVOLT Europe seine Standortstrategie und seinen vertrieblichen Fokus neu bewertet. Das Unternehmen reagiert damit auf die Herausforderungen der Transformation zur Elektromobilität und den Ausfall eines wichtigen Kundenprojekts.

Kai-Uwe Wollenhaupt, President SVOLT Europe & Senior Vice President of SVOLT Energy Technology Company Ltd., erklärt: „Der Automobilmarkt kämpft weltweit mit erheblichen Schwankungen und Herausforderungen, vor allem durch den Wandel zur Elektromobilität. Diese Situation zwingt viele Hersteller zu drastischen Strategieanpassungen. Bei SVOLT sind neben der geringen Planungssicherheit auf verschiedenen Ebenen – von drohenden Strafzöllen bis hin zu Marktverzerrungen durch ungleiche Fördermittel – auch signifikante Kundenprojekte weggefallen. Hinzu kommen die wieder aufflammenden Diskussionen über das Verbrenner-Aus in der EU, die sich negativ auf unsere Lokalisierungsbemühungen auswirken.“

Neubewertung der Standortstrategie

Angesichts dieser volatilen Marktsituation hat SVOLT Europe beschlossen, den geplanten Standort in Lauchhammer, Brandenburg, nicht weiter zu verfolgen. Stattdessen wird die Nutzung des Standortes in Heusweiler, Saarland, wie geplant fortgesetzt. Die vollständige schlüsselfertige Übergabe dieses Standorts ist für den 1. Juli 2024 geplant. „Wir möchten uns herzlich für die Unterstützung und das Vertrauen auf lokaler und Landesebene in Brandenburg und dem Saarland sowie bei unseren Partnern bedanken. Besonders hervorheben möchte ich das Engagement meiner Kolleginnen und Kollegen, die sich für den Erfolg von SVOLT in Europa stark eingesetzt haben“, betont Wollenhaupt. Trotz dieser Entwicklungen bleibt SVOLT weiterhin stark in Europa engagiert und wird alle Möglichkeiten nutzen, um positive Impulse für Wirtschaft und Umwelt gemeinsam mit Kunden und Partnern umzusetzen.

Erweiterung des vertrieblichen Fokus für neue Geschäftsfelder

Ab sofort wird SVOLT Europe neben dem Vertrieb von individualisierten Batteriesystemen für Elektroautos auch auf Geschäftsfelder setzen, in denen standardisierte Batterien und deren Systeme schneller skalierbar und umsetzbar sind. Dies umfasst Antriebsbatterien für Nutzfahrzeuge, stationäre Energiespeichersysteme (Energy Storage Solutions, ESS) und Anwendungen im Non-Automotive-Bereich. Diese strategische Erweiterung soll eine höhere Resilienz und Zukunftsfähigkeit sichern und die hohe Nachfrage nach hochwertigen Energiespeicherlösungen außerhalb des Pkw-Sektors agil bedienen.

„Technologische Innovationen bleiben das Fundament unserer Strategie. Wir haben erheblich in die Forschung und Entwicklung neuer Batterietechnologien investiert, die für vielfältige Anwendungen geeignet sind. Diese Innovationskraft fokussieren wir künftig stärker auf Non-Automotive-Geschäftsfelder“, so Wollenhaupt.

Lokale Reaktionen

Die Entscheidung, den Standort in Lauchhammer nicht weiterzuverfolgen, wurde mit Bedauern aufgenommen. Bürgermeister Mirko Buhr äußerte: „Mit großem Bedauern haben wir die Entscheidung von SVOLT zur Kenntnis genommen. Die Stadt Lauchhammer hat alles in ihrer Macht Stehende getan, die Ansiedlungspläne zu unterstützen. Dennoch blicken wir mit Zuversicht in die Zukunft und werden weiterhin alles dafür tun, ein wichtiger Industriestandort in der Region zu bleiben.“

Landrat Siegurd Heinze ergänzte: „Wir bedauern die Entscheidung von SVOLT, sich zurückzuziehen. Die Gründe dafür sind wirtschaftlicher Natur und haben nichts mit der geplanten Ansiedlung in Lauchhammer zu tun. Der Standort bietet nach wie vor attraktive Voraussetzungen für eine moderne Industrieansiedlung, und wir werden weiterhin mit vollem Engagement an einer neuen Nutzung arbeiten.“

Red/PM