Neues Corona-Darlehens-Programm unterstützt Brandenburger Startups und mittelständische Unternehmen

Die aktuelle Corona-Krise stellt brandenburgische Unternehmen weiterhin vor große Herausforderungen. Daher unterstützt die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) ab sofort mittelständische Unternehmen und Startups der gewerblichen Wirtschaft (KMU), die aufgrund der Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, mit einem neuen Corona-Darlehens-Programm „Corona Mezzanine Brandenburg“.

Mit dem Programm ‚steht‘ für das Land Brandenburg die sogenannte Säule II der von der Bundesregierung angekündigten Hilfsmaßnahmen zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen und Startups in Form eigenkapitalähnlicher Finanzierungen. Dazu sagte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach: „Der Mittelstand mit seinen vielen Klein- und Kleinstbetrieben verfügt oft nur über ein sehr dünnes finanzielles Polster. Die Corona-Pandemie hat viele unserer Mittelständler in Schieflage gebracht. Rücklagen sind vielfach längst aufgebraucht. Mit den Soforthilfeprogrammen haben die unverschuldet in Not geratenen Unternehmen und Soloselbstständigen schnell und unbürokratisch Zuschüsse erhalten. Jetzt geht es ergänzend darum, Startups sowie kleine und mittlere Unternehmen mit Darlehen unter die Arme zu greifen.“

Die Ministerin der Finanzen und für Europa Katrin Lange würdigte den Programmstart wie folgt: „Die Corona-Krise ist nicht vorbei. Ebenso wenig sind es ihre wirtschaftlichen Folgen. Nach der Phase der Soforthilfemaßnahmen kommt es jetzt darauf an, weitere Finanzierungskomponenten aufzulegen, die nachhaltig und strukturell wirken. Das neue Darlehens-Programm zielt besonders darauf ab, Startups und Unternehmen auf mittlere und längere Sicht finanziell leistungsfähig zu halten, um ihre Geschäftsziele trotz Corona weiterhin erfolgreich verfolgen zu können. Das Programm stärkt die Kapitalausstattung dieser Betriebe zu günstigen Konditionen. Es geht damit über reine Anti-Krisen-Maßnahmen hinaus und leistet im Ergebnis hoffentlich einen Beitrag zur Sicherung einer erfolgreichen wirtschaftlichen Zukunft für unser Land.“

Der Vorstandsvorsitzende der ILB, Tillmann Stenger, erklärte dazu heute: „Die Corona-Krise und die daraus resultierenden finanziellen und wirtschaftlichen Herausforderungen belasten vor allem Startups und kleinere Mittelständler stark. Insbesondere Startups berichten über momentan äußerst zurückhaltende Investoren. Daher freue ich mich, mit finanzieller Unterstützung des Bundes ein passendes Finanzierungsangebot zur Verbesserung der Kapitalausstattung mittelständischer Unternehmen und Startups, unterbreiten zu können. Die ILB bringt damit ein vielversprechendes Darlehensprogramm mit sehr attraktiven Konditionen an den Start“.

Antragsstart ist der 7. September 2020. Die konkreten Programminformationen befinden sich unter www.ilb.de/corona-brandenburg

Eine zielgenaue Ausgestaltung des Finanzierungsangebotes auf die unterschiedliche Unternehmenssituation von mittelständischen und Startup-Unternehmen ist gewährleistet. Das Finanzierungsvolumen bewegt sich zwischen 100.000 Euro und maximal 750.000 Euro und wird in Form von Nachrangdarlehen bzw. Nachrangdarlehen mit Wandeloption eingebracht. Die Mittel dienen der Mitfinanzierung von Investitionen und Betriebsmitteln. Finanzierungsanfragen können ab sofort an die ILB gerichtet werden. Das Volumen des Corona-Darlehens-Programms beläuft sich auf 14 Millionen Euro.

Im Land Brandenburg werden die entsprechenden Bundesmittel über ein Globaldarlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) zur Verfügung gestellt. Die ILB reicht die Bundesmittel aus dem KfW Globaldarlehen in Höhe von 70 Prozent zusammen mit eigenen Mitteln an diese Zielgruppe weiter.

Die Mittel stehen Unternehmen zur Verfügung, die bis zum 31.12.2019 noch nicht in finanziellen Schwierigkeiten waren und nunmehr nachweislich einen Corona-bedingten Finanzierungbedarf haben.

Programminformationen zum Corona-Nachrangdarlehen der ILB für die mittelständische Wirtschaft und Startups

Finanzierungszweck: Stärkung der wirtschaftlichen Eigenkapitalausstattung von KMU (mittelständische Unternehmen und Startups) zur Sicherstellung der Unternehmensfinanzierung von Unternehmen, die aufgrund der Corona-Krise in Schwierigkeiten geraten sind

Finanzierungsart: Nachrangdarlehen (mittelständische Unternehmen), Nachrangdarlehen mit Kündigungs- bzw. Wandlungsrecht (Startups)

Finanzierungshöhe: Nachrangdarlehen in Höhe von mindestens 100.000 Euro bis maximal 750.000 Euro

Zielgruppe: mittelständische Unternehmen und Startups (KMU) der gewerblichen Wirtschaft mit Sitz oder Betriebsstätte mit mindestens 50 Prozent der Vollzeitbeschäftigten im Land Brandenburg

Finanzierungsanlässe: Investitionen, Betriebsmittel (Miete, Löhne und Gehälter, Material- und Wareneinkäufe)

Finanzierungskonditionen: Laufzeit bis zu 10 Jahre

Zinssatz: marktüblich, bis zu 5 Jahre tilgungsfrei

Weitere Finanzierungsbedingungen sind den Finanzierungsgrundsätzen zu entnehmen.

Beihilfe-Regelung: Die Summe aller erhaltenen Corona-Beihilfen dürfen insgesamt 800.000 Euro nicht überschreiten.

PM