Fledermausquartier in Calau ausgezeichnet

Der Ringofen Cabel im Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist eines der bedeutendsten Fledermauswinterquartiere in Brandenburg. Am kommenden Dienstag, den 06. Dezember 2023, wird Umweltminister Axel Vogel das Engagement des NABU-Regionalverbands Calau für die Fledermausförderung auszeichnen. Im Rahmen von „Kabinett vor Ort“ wird Vogel die begehrte Plakette „Wir geben der Fledermaus ein Haus“ am Ringofen anbringen.

Seit 25 Jahren sorgen Naturschutzaktive dafür, dass das alte Ziegeleigebäude rund 45 Tieren von sechs Fledermausarten als sicheres Quartier in der nahrungsarmen Winterzeit dient. Zu den sechs überwinternden Fledermausarten gehören nach der FFH-Richtlinie geschützte Arten wie das Große Mausohr und die Mopsfledermaus, aber auch die Fransen- und Wasserfledermaus sowie Braunes und Graues Langohr.

Die Naturschutzstation Zippelsförde im Landesamt für Umwelt betreut und monitort landesweit in enger Zusammenarbeit mit einem Netz von qualifizierten Ehrenamtlichen die 583 bedeutenden Fledermauswinterquartiere im Land. Das LfU unterstützt und motiviert mit der Plakettenaktion „Wir geben der Fledermaus ein Haus“ den ehrenamtlichen Artenschutz.

Das Fledermausquartier bei Calau ist aus einem alten Ringofen der 1970 stillgelegten Ziegelei Cabel entstanden. Es wird von Günter Walczak und Jürgen Jentsch mit großem Engagement und Erfolg betreut und kontrolliert. Der Ringofen ist das dritte Fledermausquartier im Landkreis Oberspreewald-Lausitz, das mit einer Fledermausplakette ausgezeichnet wird.

Fledermäuse sind wie kaum eine andere Tiergruppe in ihrer Wohn- und Lebensweise vom Menschen abhängig. Sie können sich nicht selbst einen Unterschlupf bauen und suchen sich als Ersatz für felsige Gebirge oder Höhlen ihre Verstecke auf Dachböden und in Spalten von Gebäuden. Das Zusammenleben unter einem Dach ist jedoch durch Veränderungen an der Hausfassade oder Dachstühlen gefährdet.

Die Auszeichnung für das Fledermausquartier in Calau ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser bedrohten Tierart. Sie zeigt, dass sich ehrenamtliches Engagement für den Artenschutz lohnt.

Weitere Informationen gibt es auf der Seite des LfU Brandenburg.

PM / red – 05. Dezember 2023