Dresdner gewinnt Architekturwettbewerb für das neue Rathaus in Lauchhammer

Nun steht es fest, wie das neue Rathaus in Lauchhammer-Mitte in der Wilhelm-Pieck-Straße aussieht. „Wir haben bewusst einen Architekturwettbewerb für den Bau eines neuen Rathauses ausgewählt“, erklärt Roland Pohlenz, Bürgermeister der Stadt Lauchhammer, das Prozedere. „Es eröffnete uns die Möglichkeit der Wahl aus einer Vielzahl von Projekten, bei einer klar definierten Aufgabenstellung. Durch eine Jury bestehend aus qualifizierten Architekten und Vertretern der Stadt, kam für Lauchhammer ein optimales Ergebnis heraus“, ist sich das Stadtoberhaupt sicher.

Roland Pohlenz (links), Bürgermeister von Lauchhammer, gratuliert den Gewinner des Architekturwettbewerbs für das neue Rathaus Werner Bauer (Mitte), AWB Architekten und Jens Rossa (rechts) r+b Landschaftsarchitektur. Foto: Peter Aswendt

Der Architekturwettbewerb wurde europaweit ausgelobt. Federführend bei der Durchführung und der fachlichen Vorauswahl war die ews-Stadtsanierungsgesellschaft aus Berlin. „Wir arbeiten nun schon seit fast 30 Jahren mit der Stadt Lauchhammer mit dem Projekt Städteumbau zusammen“, lächelt Rainer Lehmann, der seitens der Stadtplanungsgesellschaft den Wettbewerb betreute. Immerhin 47 Bewerber hatten Lust, das neue Rathaus in Lauchhammer zu entwerfen. „Wir hatten sogar zwei Bewerber aus Spanien dabei“, lacht er. „Leider war nur ein Bewerber aus Brandenburg dabei. Der Rest kam aus Berlin und Dresden“, fügt Rainer Lehmann hinzu. Am 22. Juli traf sich dann die 7-köpfige Jury zum finalen Gedankenaustausch zusammen um die acht verbliebenden Wettbewerbsbeiträge zu bewerten. Neben vier Fachpreisrichtern waren auch drei Sachpreisrichter der Stadt Lauchhammer in der Jury vertreten. „Wir haben schon kontrovers diskutiert, aber wir waren auch kompromissbereit“, beschreibt Roland Pohlenz die über acht Stunden dauernde Finalsitzung der Jury. Unter Anwesenheit Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider und Bürgermeister Roland Pohlenz, sowie dem Jury-Vorsitzenden Professor Heinz Nagler, wurden dann am vergangenen Montag (29.7.) die Preisträger im Mehrgenerationenhaus in Lauchhammer gekürt.

Innenstadt beleben

Das sind die Gewinner des Architekturwettbewerbs für das neue Rathaus in Lauchhammer. Werner Bauer (links), AWB Architekten und Jens Rossa (rechts) r+b Landschaftsarchitektur. Foto: Peter Aswendt

Zwei sogenannte Wertungsrundgänge wurden benötigt um den Sieger, die AWB Architekten aus Dresden, die gemeinsam mit r+b Landschaftsarchitektur den Wettbewerb bestritten, zu küren. Immerhin gab es schon mal 13 000 Euro für den Wettbewerbssieg zur Freude von Büroinhaber Werner Bauer und Landschaftsarchitekt Jens Rossa. „Wir haben über drei Wochen an dem Projekt gearbeitet und bewusst auch Formen und Baumaterialien benutz, die der regionalen Identität entsprechen“, so Architekt Werner Bauer. Dass die Lage des neuen Rathauses nahe der Kirche eine parkähnliche Verbindung bekommen soll, inspirierte Jens Rossa zum Spiel mit Büschen, Bäumen und kurvenreichen Wegen. Ein kurzer Auszug der Begründung der Jury lässt am Projekt keinen Zweifel: „In seiner Angemessenheit trifft der Entwurf den Genius Loci (Geist) des Ortes und liefert ein solides Bauwerk mit hohem Maß an Identifikation für die Bürger über Jahre hinweg”, so die Meinung der sieben Juroren. „Ich bin sehr froh, dass dieses Projekt gewonnen hat. Es wird unsere Innenstadt beleben“, freut sich Bürgermeister Pohlenz.

Schneller Baustart

Circa acht Millionen Euro werden für das neue Rathaus angepeilt. „Ob es dabei bleibt, kann man nicht genau sagen“, schmunzelt Rainer Lehmann von der ews-Stadtsanierungsgesellschaft. In dem Doppelhaushalt der Stadt Lauchhammer ist schon vor geraumer Zeit eine Ziffer in dem Haushalt festgelegt worden: „Natürlich werden wir noch Fördermittel über den Stadtumbaufonds beantragen“, stellt Bürgermeister Pohlenz klar. Wann der Baustart losgeht, hängt natürlich auch von der Mittelbereitstellung ab. Geplant sind zwei Jahre Bauzeit: „Wenn alles gut läuft, dann ist das Rathaus im Jahr 2022 bezugsfertig“, schaut Bürgermeister Pohlenz in die Zukunft.

Die Entwürfe der Finalisten des Architekturwettbewerbes und natürlich der Sieger sind noch bis zum 9. August in der Aula (oberste Etage) des Mehrgenerationenhauses in Lauchhammer, in der Gartenstraße 24 zu besichtigen.