Naturnahe Zukunft für die Spree: NABU fordert nachhaltige Wasserpolitik
Die NABU-Landesverbände von Sachsen, Brandenburg und Berlin setzen sich für eine naturbasierte Transformation des Wasserhaushalts der Lausitz ein. In einem Positionspapier warnen sie vor einer geplanten Wasserüberleitung von der Elbe in die Spree, die massive Eingriffe in die Ökosysteme bedeuten würde. Stattdessen plädieren sie für Renaturierungsmaßnahmen und die Wiederherstellung natürlicher Wasserkreisläufe.
Der Kohleausstieg in der Lausitz bringt erhebliche Veränderungen mit sich. Die Reduzierung der Grundwasserabsenkung führt dazu, dass die Spree künftig weniger Wasser führen wird. Dies bedroht die Wasserversorgung in Berlin und den Spreewald. Die Lösung, Wasser aus der Elbe in die Spree umzuleiten, lehnt der NABU entschieden ab. Laut Maria Vlaic, Landesvorsitzende des NABU Sachsen, bietet der Strukturwandel die Chance, den stark beeinträchtigten Wasserhaushalt der Region nachhaltig zu regenerieren.
Der NABU fordert konkrete Maßnahmen wie die Renaturierung von Flüssen und Auen, die Anpassung der Spree an geringere Abflüsse sowie eine verstärkte Speicherung von Wasser in der Fläche. Landwirtschaftliche Praktiken, die den Wasserrückhalt verbessern, und ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasserressourcen sind dabei essenziell.
Björn Ellner, NABU Brandenburg, betont die Notwendigkeit, die Veränderungen der Spree anzunehmen, statt durch aufwändige technische Lösungen alte Zustände zu erhalten. Rainer Altenkamp, NABU Berlin, warnt zudem vor den Auswirkungen des „Schneller-Bauen-Gesetzes“, das Berlins Grünflächen und damit wichtige Versickerungsflächen bedroht.
Mit einem klaren Fokus auf naturbasierte Lösungen und das Verursacherprinzip will der NABU den Landschaftswasserhaushalt langfristig stabilisieren. Ziel ist es, sowohl die Lebensqualität der Menschen als auch die Biodiversität in der Region zu sichern.
PM/red 12.12.2024