Parkeisenbahn fasziniert auch nach 65 Jahren

Salutschüsse von Mitgliedern des Lauchhammeraner Schützenvereins „Fortuna“

Diese begrüßten lautstark die Besucher des Schlossparkes am Tag der deutschen Einheit. Am Bergmannstag vor 65 Jahren drehte die damalige Pioniereisenbahn erstmals ihre Runden. Die Feier musste coronabedingt ausfallen und wurde nun am 3. Oktober 2020 nachgeholt. Die deutsche Einheit beeinflusste auch die Entwicklung der Parkeisenbahn. Bürgermeister Roland Pohlenz  erinnerte  in seinen Grußworten  an das unkomplizierte Betreiben der Bahn zu DDR-Zeiten. „Damals gab es jegliche Unterstützung durch die Braunkohlenbetriebe, das änderte sich nach der Wende.“ Zunehmender Verschleiß und technische Probleme führten 1999 schließlich zur Einstellung des Bahnbetriebes.

Dank Bergbauveteran und Sponsoren überhaupt möglich

„Dass die Bahn heute wieder fährt, ist maßgeblich das Verdienst von Erhard Scheindel“, so Dr. Konrad Wilhelm, Vorsitzender des Traditionsvereins Braunkohle Lauchhammer. Der inzwischen verstorbene Bergbauveteran besorge Sponsoren und mobilisierte weitere Vereinsmitglieder. So konnte im Jahr 2002 der Bahnbetrieb wieder aufgenommen werden. Es gründeten sich die „Freunde der Parkeisenbahn“, die im Traditionsverein integriert sind und die Parkbahn betreiben. „Das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder weiß ich sehr zu schätzen“, betonte Lauchhammers Bürgermeister. „Mit der Parkeisenbahn im Schlosspark  haben wir ein Alleinstellungsmerkmal, auf das wir sehr stolz sein können. Die Parkeisenbahn hat auch nach 65 Jahren nichts von ihrer Faszination verloren“.

Das zeigten auch wieder die Besucherzahlen an diesem sonnigen Herbsttag. Der Schlosspark in Lauchhammer-West ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und ein beliebtes Ausflugsziel für Groß und Klein. Selbst wenn die Parkbahn nicht fährt, lädt der weitläufige Park zu Spaziergängen oder zu einem Besuch des Tiergeheges ein. Im Rahmen der Jubiläumsfeier fand dort eine Schaufütterung statt.

Ihren Ursprung hatte die Parkbahn bereits 1952 im Puschkinpark.

Im damaligen Volkspark begann der Fahrbetrieb 1955. Das Betreiben der Bahn ist übrigens an hohe Auflagen geknüpft. Die Parkbahn unterliegt den gleichen gesetzlichen Regelungen wie die Deutsche Bundesbahn.  In jedem Frühjahr erfolgt eine Inspektion durch die Landeseisenbahnaufsicht. Die Betriebsgenehmigung wird immer nur für 1 Jahr erteilt.

Ein Kinderprogramm mit „Pauline“ und Orgelvorführungen in der Schlosskirche machten die 65-Jahrfeier perfekt. Für die  traditionelle musikalische Bergmannstagunterhaltung sorgte das Orchester der Bergarbeiter Plessa.

PM