Neißewasser für den Sedlitzer See

Auf Anfrage bestätigte die Leiterin der Flutungszentrale der LMBV, Doris Mischke, dass derzeit bis zu ein Kubikmeter pro Sekunde Neißewasser über die Neißewasserüberleitung der Bergbausanierer zur Seenland-Flutung herangeführt werden kann, da im Grenzfluss momentan bis zu 22 Kubikmeter pro Sekunde im mittleren Durchfluss unterwegs sind. Dieses Wasser wird im letzten Abschnitt über den Oberen Landgraben in den Sedlitzer See eingeleitet.

An dem rund 1.400 Hektar großen Bergbaufolgesee laufen derzeit noch verschiedene Ufersicherungsarbeiten, die einen temporären Grenzwasserstand von 95,00 m NHN benötigen. Bis dahin kann das Restloch, dessen Pegel sich derzeit auf einem Niveau von 94,16 m NHN bewegt, weiter gefüllt werden. Rund 400.000 Kubikmeter gutes Vorflutwasser konnten so bisher seit Anfang Februar 2020 dort eingeleitet werden.

Die Rahmenbedingungen für das Fluten im Einzugsgebiet von Spree und Schwarzer Elster bleiben kompliziert. Nach den Entscheidungen der zuständigen Adhoc-Arbeitsgruppe der Länder wird gegenwärtig aus der Schwarzer Elster vorrangig der Speicher Niemtsch wieder aufgefüllt. Am 12.02.2020 konnte dort vom LfU bereits ein ansteigender Pegel von 98,72 NHN verzeichnet werden. Die Bergbausanierer geben flussabwärts im Rahmen ihrer bergrechtlichen Verpflichtungen bis zu 0,5 Kubikmeter pro Sekunde aus der GWRA Rainitza über die Rainitza in die Schwarze Elster bei Buchwalde hinzu.

Die LMBV schlägt derzeit bis zu 1,8 Kubikmeter pro Sekunde aus der Spree in den bergbaulichen Speicher Bärwalde ab. Weitere 0,2 Kubikmeter pro Sekunde können aus der Kleinen Spree in das Restloch Dreiweibern abgenommen werden. Rund 0,3 Kubikmeter pro Sekunde nimmt das Restloch Burghammer auf – bei gleichzeitiger Abgabe von 1,0 Kubikmeter pro Sekunde in das Flussgebiet.

Hintergrund für die komplizierten Flutungsbedingungen sind die beiden Trockenjahre 2018 und 2019. Konnten in den Vorjahren noch größere Mengen aus den Lausitzer Vorfluter genutzt werden, überstiegen die Abgaben 2018 mit 64 Mio. Kubikmeter erstmals die Abnahmen in die Restlöcher mit 58 Mio. Kubikmeter. 2019 sah diese Bilanz bereits wieder besser aus: 78 Mio. Kubikmeter Entnahmen aus den Flüssen standen 30 Mio. Kubikmeter Ausleitungen aus den Bergbaufolgeseen gegenüber.

Quelle: LMBV.de