Landkreis und Stadt äußern sich zu Gründen der Nichtverlängerung von Intendant Ris 🎞️


Der Zweckverband „Neue Bühne – Niederlausitzer Theaterstädtebund Senftenberg“ hat am 4. August beschlossen, den Vertrag mit Theaterintendant Daniel Ris nicht zu verlängern. Damit endet sein befristetes Anstellungsverhältnis regulär am 31. August 2027. Auch sein Amt als Verbandsvorsteher läuft planmäßig mit Ablauf der Wahlperiode am 17. August 2027 aus.

Zur Begründung erklärten Landrat Siegurd Heinze (OSL) und Senftenbergs Bürgermeister Andreas Pfeiffer, dass Ris den hohen organisatorischen und administrativen Anforderungen der Doppelfunktion als Intendant und Verbandsvorsteher nicht gerecht werde. Eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Ris und den Trägern Stadt und Landkreis sei zudem nicht gegeben gewesen.

Finanzielle und organisatorische Probleme

Die Träger verwiesen in ihrer Begründung auf mehrere kritische Entwicklungen:

  • Landkreis und Stadt hätten in der Vergangenheit wiederholt zentrale Aufgaben des Theaters übernehmen müssen, um rechtliche und finanzielle Risiken abzuwenden.

  • Unter anderem geht es um ein Förderverfahren mit einem möglichen Schadenswert von rund 250.000 Euro sowie um offene Abrechnungsprozesse, bei denen das Rathaus unterstützt.

  • Zudem gebe es offene Rechtsverfahren, die aktuell vom Rechtsamt des Landkreises begleitet werden.

Auch die Personalentwicklung im Theater werde kritisch gesehen. Die Zahl der Führungskräfte sei gestiegen, einzelne Gehälter hätten sich deutlich erhöht, während Rückstellungen für Überstunden und Urlaubstage auf einen sechsstelligen Betrag angewachsen seien. Deshalb wird eine umfassende Struktur- und Personalkostenuntersuchung in Auftrag gegeben.

Keine Kritik an der künstlerischen Arbeit

Heinze und Pfeiffer betonten, dass die Entscheidung keine Kritik an der künstlerischen Arbeit von Daniel Ris sei. Das Theater sei gut aufgestellt, verfüge über ein starkes Ensemble und erfreue sich steigender Zuschauerzahlen. Die Träger sicherten dem Theater ausdrücklich ihre weitere Unterstützung zu und betonten, dass keine Umstrukturierungen oder Kündigungen geplant seien.

Der Spielbetrieb werde durch die Entscheidung nicht beeinträchtigt. Die Neubesetzung der Intendanz soll ab Herbst 2025 ausgeschrieben werden, in Abstimmung mit dem Land Brandenburg.

PM/Red