Bahnhof Lauchhammer: Vor Sanierung barrierefrei – danach nicht mehr
Zitat von Martin Hanschick am 22. Januar 2023, 14:39 UhrSchon während der Planungsphase intervenierten der Landkreis OSL und die Stadt Lauchhammer mehrfach bei der Deutschen Bahn gegen die nicht barrierefreie Sanierung des Bahnhofes in Lauchhammer-West. Auch eine Petition mit über 2000 Unterschriften bei der Landesregierung zur nachträglichen Herstellung der Barrierefreiheit durch den Anbau von Aufzügen an der Personenüberführung brachte keinen Erfolg.
Die Problematik wurde mehrfach von der Presse aufgegriffen, auch das RBB-Fernsehen und der Radiosender Antenne Brandenburg berichteten. Am 16. Januar 2023 waren sie erneut vor Ort.
Bürgermeister Mirko Buhr konnte allerdings nichts Neues berichten. „Die Situation ist für mich sehr unbefriedigend. Aber wir werden von der Forderung, den Bahnhof barrierefrei nachzurüsten, nicht abweichen“.Die Deutsche Bahn beruft sich auf die EU-weit geltende sogenannte „1000 Reisende-Regelung“. Demnach ist die Herstellung der Barrierefreiheit bei Bahnhöfen mit einer Fahrgastfrequentierung unter 1000 Personen pro Tag (Lauchhammer 300) nicht erforderlich, wenn ein barrierefreier Zugang in zumutbarer Distanz möglich ist. Die „zumutbare Distanz“ beläuft sich in Lachhammer aber auf einen Umweg von knapp 1,5 km.
Aber das eigentliche Problem ist noch skurriler, denn vor der Sanierung waren beide Bahnsteige nahezu barrierefrei nutzbar, nach der Installation der Brücke nicht mehr.
„Das ist eine deutliche Benachteiligung für alle Personen mit Mobilitätseinschränkungen und für mich nicht hinnehmbar“, betonte Bürgermeister Mirko Buhr gegenüber dem RBB.Auch die Behindertenbeauftragte der Stadt Lauchhammer, Manuela Krengel, sieht das so.
„Ich kann nicht nachvollziehen, dass diese „1000-Reisende-Regelung“ heute immer noch gilt und angewendet werden darf. Das hat nichts mit Teilhabe zu tun“.
Technisch ist die Nachrüstung von Aufzügen an der Brücke möglich. Laut Deutscher Bahn wäre dies eine Investition in Höhe von 2,1 Mio. Euro. Auch wer die Folgekosten trägt, muss geklärt werden.Bürgermeister Mirko Buhr sieht die Deutsche Bahn in der Verantwortung. „Die „zumutbare Distanz“ ist im Fall Lauchhammer nicht nur wegen der Länge der Strecke unzumutbar“, so der Bürgermeister. Der Kampf um einen barrierefreien Bahnhof in Lauchhammer geht also weiter.
PM
Schon während der Planungsphase intervenierten der Landkreis OSL und die Stadt Lauchhammer mehrfach bei der Deutschen Bahn gegen die nicht barrierefreie Sanierung des Bahnhofes in Lauchhammer-West. Auch eine Petition mit über 2000 Unterschriften bei der Landesregierung zur nachträglichen Herstellung der Barrierefreiheit durch den Anbau von Aufzügen an der Personenüberführung brachte keinen Erfolg.
Die Problematik wurde mehrfach von der Presse aufgegriffen, auch das RBB-Fernsehen und der Radiosender Antenne Brandenburg berichteten. Am 16. Januar 2023 waren sie erneut vor Ort.
Bürgermeister Mirko Buhr konnte allerdings nichts Neues berichten. „Die Situation ist für mich sehr unbefriedigend. Aber wir werden von der Forderung, den Bahnhof barrierefrei nachzurüsten, nicht abweichen“.
Die Deutsche Bahn beruft sich auf die EU-weit geltende sogenannte „1000 Reisende-Regelung“. Demnach ist die Herstellung der Barrierefreiheit bei Bahnhöfen mit einer Fahrgastfrequentierung unter 1000 Personen pro Tag (Lauchhammer 300) nicht erforderlich, wenn ein barrierefreier Zugang in zumutbarer Distanz möglich ist. Die „zumutbare Distanz“ beläuft sich in Lachhammer aber auf einen Umweg von knapp 1,5 km.
Aber das eigentliche Problem ist noch skurriler, denn vor der Sanierung waren beide Bahnsteige nahezu barrierefrei nutzbar, nach der Installation der Brücke nicht mehr.
„Das ist eine deutliche Benachteiligung für alle Personen mit Mobilitätseinschränkungen und für mich nicht hinnehmbar“, betonte Bürgermeister Mirko Buhr gegenüber dem RBB.
Auch die Behindertenbeauftragte der Stadt Lauchhammer, Manuela Krengel, sieht das so.
„Ich kann nicht nachvollziehen, dass diese „1000-Reisende-Regelung“ heute immer noch gilt und angewendet werden darf. Das hat nichts mit Teilhabe zu tun“.
Technisch ist die Nachrüstung von Aufzügen an der Brücke möglich. Laut Deutscher Bahn wäre dies eine Investition in Höhe von 2,1 Mio. Euro. Auch wer die Folgekosten trägt, muss geklärt werden.
Bürgermeister Mirko Buhr sieht die Deutsche Bahn in der Verantwortung. „Die „zumutbare Distanz“ ist im Fall Lauchhammer nicht nur wegen der Länge der Strecke unzumutbar“, so der Bürgermeister. Der Kampf um einen barrierefreien Bahnhof in Lauchhammer geht also weiter.
PM