Coronavirus: Entwicklungen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz

Nachdem im Landkreis OSL bereits am vergangenen Donnerstag, 22. Oktober, die 7-Tage-Inzidenz von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen überschritten wurde und somit bis mindestens 1. November verschärfte Corona-Regeln in Kraft getreten sind, ist auch eine Woche später keine Kehrtwende erkennbar. Täglich verzeichnet das Gesundheitsamt in der Großenhainer Straße in Senftenberg bis zu 20 neue Fälle. Aktuell (29. Oktober) liegt die 7-Tage-Inzidenz gemäß Zahlen des Brandenburger Gesundheitsministeriums bei 75,0.

Aktuelle Fallzahlen

Aktiv infiziert sind zum Stand 29. Oktober 128 Personen. Im Klinikum werden derzeit sechs Patienten behandelt, fünf davon intensivmedizinisch. Seit Ausbruch des Virus im Landkreis OSL wurden bislang 249 Personen positiv getestet. 118 gelten zwischenzeitlich als genesen, zwei Personen sind zu Beginn der Pandemie verstorben. Eine weitere Person, die unter Vorerkrankungen litt, wurde heute gemeldet. Damit sind bisher ingesamt drei Einwohner des Landkreises im Zusammenhang mit einer Coronainfektion verstorben.

Die derzeit registrierten aktiven Fälle verteilen sich über den gesamten Landkreis, sogenannte „Hotspots“ gibt es nicht. Die meisten Infektionen gehen auf Zusammenkünfte und Feierlichkeiten im privaten Bereich zurück.

In amtlich verordneter 14-tägiger häuslicher Quarantäne befinden sich derzeit über 400 als sogenannte Kategorie-1-Kontaktperson zu einem bestätigten COVID-19-Fall ermittelte Frauen, Männer und Kinder. Bei der Nachverfolgung etwaiger Kontaktpersonen mit einem höheren Infektionsrisiko handelt das Gesundheitsamt entsprechend den Empfehlungen des Robert Koch Instituts.

Bei der zeitlich intensiven Kontaktpersonennachverfolgung und der Beratung der Reiserückkehrer aus internationalen Risikogebieten unterstützen das Team des Gesundheitsamtes unter anderem zwei sogenannte Containment-Scouts und seit letztem Donnerstag zusätzlich fünf Soldaten der Bundeswehr. Am Dienstag zeigte der Landkreis über das Gesundheitsministerium des Landes Brandenburg gegenüber dem Landeskommando Brandenburg im Rahmen eines Amtshilfeersuchens weiteren Bedarf nach zusätzlicher Unterstützung seitens der Bundeswehr an. Angestrebt wird, das Team kurzfristig möglichst um weitere fünf Personen aufzustocken. Gesundheitsdezernent Alexander Erbert: „Die Soldaten sind fachlich geschult und stellen eine große Hilfe dar. Wir sind für diese Unterstützung sehr dankbar“.

Verwaltungsstab reaktiviert

Beginnend ab Montag, 26. Oktober, hat der Verwaltungsstab des Landkreises, zunächst in Form regelmäßiger Telefonkonferenzen, seine Arbeit wiederaufgenommen. Dieser hatte sich seit Juni im Standby-Modus befunden.

In dem administrativ-organisatorischen Organ laufen alle Informationen in Sachen Corona, den Landkreis betreffend, zusammen. Es werden aktuelle Entwicklungen überwacht, notwendige Maßnahmen auf Landkreisebene auf den Weg gebracht, deren Umsetzung organisatorisch begleitet und kontrolliert. Gleichzeitig erfolgt die Kommunikation und Zusammenarbeit in Richtung der Kommunen und Öffentlichkeit.

Das Gremium setzt sich zusammen aus Vertretern der Leitungsspitze der Verwaltung und unterschiedlicher Fachbereiche, wie etwa dem Gesundheitsamt des Landkreises, sowie den Bereichen Feuerwehr und Rettungsdienst. Auch Vertreter des Klinikums und der Polizei nehmen an den Lagebesprechungen teil. Bei Bedarf arbeiten weitere Fachbereiche mit, etwa im Hinblick auf die Themen Schulen, Kitas, Ordnungsangelegenheiten und ÖPNV. Leiter des Verwaltungsstabes ist Gesundheitsdezernent Alexander Erbert.

Erneut verschärfte Corona-Maßnahmen ab Montag auch in OSL

Die derzeit aufgrund der Überschreitung des Inzidenz-Schwellenwertes von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen geltenden verschärften Corona-Regeln im Landkreis gelten unverändert für die Dauer von mindestens 10 Tagen, d.h. bis mindestens zum 1. November (siehe osl-online.de).

Im Ergebnis der gestrigen Konferenz der Kanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder wurden weitere umfassendere Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus vereinbart. Um die Beschlüsse in Landesrecht umzusetzen, kommt die Landesregierung Brandenburgs am Freitagnachmittag in einer Sondersitzung zusammen. Die dann aktualisierte Corona-Umgangsverordnung ersetzt die bisherige Verordnung und soll ab Montag, dem 2. November in Kraft treten und bis Ende des Monats gelten.

Die aktualisierte Umgangsverordnung, welche die Corona-Regeln vorgibt, wird nach Veröffentlichung auch unter www.osl-online.de nachzulesen sein.

Weitere Informationen zu den konkreten Maßnahmen: Siehe Pressemitteilung der Staatskanzlei vom 28.10.2020

Bürgerhotline wieder erreichbar

Bürgerinnen und Bürgern stehen bei Fragen verschiedene telefonische Beratungshotlines zur Verfügung.

Das Bürgertelefon des Landes Brandenburg ist von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr unter der Telefonnummer 0331 866 5050 erreichbar. Auf der Internetseite www.corona.brandenburg.de finden Bürgerinnen und Bürger auch weitere nützliche Kontaktdaten sowie täglich die aktuellen Fallzahlen.

Die Servicenummer der Kassenärztlichen Vereinigung 116 117 beantwortet Fragen von Patienten rund um das Thema Corona-Testmöglichkeiten und gibt Auskunft, wo Tests in der Nähe möglich sind.

Ab dem kommenden Montag (2. November) wird die Bürgerhotline des Landkreises wieder freigeschaltet. Unter der zentralen Telefonnummer 0800 870 1100 erteilen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann wieder von Montag bis Freitag Auskunft zu landkreisspezifischen Fragen.

Erreichbarkeit der Bürgerhotline des Landkreises OSL ab 2. November:

Montag, Mittwoch, Freitag: 8-14 Uhr, Dienstag: 8-18 Uhr, Donnerstag: 8-17 Uhr.

Halloween

Generell gilt: Organisierten Veranstaltungen muss ein entsprechendes Hygienekonzept zu Grunde liegen, für die Einhaltung sind die Veranstalter per Gesetz verpflichtet.

Auch privat organisierte Halloween-Feiern haben sich in OSL über die vergangenen Jahre hinweg verbreitet. Das Land Brandenburg rät angesichts der derzeitigen Situation dazu, in diesem Jahr am besten ganz auf Halloween-Umzüge zu verzichten.

Die Kreisverwaltung teilt aufgrund der rasanten Fallzahlenentwicklung in OSL die Auffassung der Landesregierung und rät dringend dazu, unnötige soziale Kontakte zu reduzieren, auch an Halloween.

In OSL gelten unter anderem verschärfte Kontaktbeschränkungen im privaten und öffentlichen Raum und eine Anzeigepflicht privater Feiern. Bürgerinnen und Bürger sollten sich über die derzeitigen Regeln aus der Umgangsverordnung des Landes Brandenburg vom 20. Oktober informieren und diese einhalten.

Ausweitung der Kontrolltätigkeiten

Aufgrund des rasanten Anstieges der Fallzahlen weitet die Verwaltung ihre Kontrolltätigkeiten zur Einhaltung der Regelungen aus der jeweils aktuellen SARS-CoV-2-Umgangsverordnung des Landes aus.

Zeitnah führen Kontrollteams der Kreisverwaltung verstärkt Kontrollen im gesamten Landkreis durch. Die Verwaltung steht diesbezüglich zudem im Kontakt mit den Kommunen und der Polizei. Hier gab es bereits in den zurückliegenden Monaten eine sehr gute Zusammenarbeit.

Die meisten Fälle, denen der Bereich Bußgeldstelle derzeit nachgeht, beziehen sich auf Verstöße gegen die Regelungen zum Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung, etwa im ÖPNV oder in den Geschäften.

Der Bußgeldkatalog für Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit der Umgangsverordnung sieht empfindliche Geldbußen vor. So kann das Nichttragen der Mund-Nasen-Bedeckung im Ernstfall bis zu 250 Euro Bußgeld mit sich bringen, Veranstalter nicht zulässiger privater Feierlichkeiten müssen mit bis zu 1.000 Euro Bußgeld rechnen.

Die jeweils aktuellen Corona-Regeln sowie die zusätzlichen aktuellen verschärften Regelungen für den Landkreis OSL (Inzidenz >50 seit 22.10.) können in der aktuellen Umgangsverordnung des Landes Brandenburg nachgelesen werden. Ab dem 2. November gilt die aktualisierte Umgangsverordnung mit den aufgenommenen Beschlüssen aus der gestrigen Ministerpräsidentenkonferenz mit der Kanzlerin.

PM