Erster Einblick ins Kurz-Spektakel an der neuen Bühne Senftenberg!
„Über Deutschland denken / Denken über Deutschland / Deutschland überdenken“ vereint verschiedene Formen der Bühnenkunst, insgesamt drei Teams untersuchen die Geschichte Deutschlands zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung. An nur zwei Terminen (3./4. Oktober) geht das Senftenberger Theater damit auf eine szenische Zeitreise.
Die beiden Vorstellungen finden im Rahmen des Lausitz Festivals statt. Regie führen Manuel Soubeyrand, Tilo Esche, Frank M. Raddatz und Florian Hein.
Kurz-Spektakel an der neuen Bühne Senftenberg. Am 3. und 4. Oktober geht das Senftenberger Theater mit „Über Deutschland denken / Denken über Deutschland / Deutschland überdenken“ an nur zwei Terminen auf szenische Zeitreise. Der Abend vereint verschiedene Formen der Bühnenkunst, insgesamt drei Teams untersuchen die Geschichte Deutschlands zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung.
Alles startet im Zuschauerraum.
Die Zeitreise beginnt im Jahr 1941 in einem Wald vor Moskau, springt hin zur „Stunde 0“, oder um genau zu sein, fünf Minuten vor dieser. Dann senkt sich der „Eiserne Vorhang.“ Deutschland ist geteilt und die Zuschauer*innen finden sich in der „sowjetischen Zone“ wieder, treten durch den „Eisernen Vorhang“ und erleben, teils ernst, teils humorvoll an drei Orten wie die DDR sich als „Arbeiter“ und „Bauern“ „Staat“ definierte. Mit Texten aus „Korrektur“ und „Die Umsiedlerin“ erleben sie in der Regie von Manuel Soubeyrand dabei frühe Texte des vielleicht bedeutendsten Dichters der DDR, Heiner Müller. In diesen findet sich der Optimismus, die Hoffnung und die Utopie wieder, welche die Gründung der DDR für ihre Zeitgenossen 1949 ausstrahlte.
In einem weiteren Raum schließen sich Teile der Verfassungen der DDR von 1949 und 1968 gegenübergestellt an – musikalisch begleitet von Jan Schönberg. Und vor allem die von 1949 birgt einige Überraschungen…
Zwischen diesen Szenen wird – natürlich ganz heimlich – zusammen „Westfernsehen“ geschaut: Tilo Esche zeigt Sketche über das Leben auf der „anderen Seite.“
Was eigentlich Dinosaurier, die Lausitz und Tabakwerbung miteinander zu tun haben, zeigen Frank M. Raddatz und das „Theater des Anthropozän“ danach mit ihrer musikalischen Lecture-Performance „How to Fake a Meteor – Das Spiel mit den planetarischen Parametern.“ Entwickelt hat Frank M. Raddatz diesen exklusiv für Senftenberg. Seine Gruppe erforscht darin den Zusammenhang zwischen Ästhetik und Ökologie. Auftreten werden: Frank M. Raddatz, die Sängerin Meiting Shi und der Musiker Kevin Mooney.
Regisseur Florian Hein, der im Rahmen des Lausitz-Festivals neue Texte des Punkmusikers und Autoren Thorsten Nagelschmidt inszeniert, steht mit seiner Uraufführung steht am Ende der Zeitreise – in der Gegenwart und stellt die Frage: Was feiern wir da eigentlich?
Das Kurz-Spektakel findet im Rahmen des Lausitz Festivals statt. Das Mehrsparten Kultur-Festival findet in diesem Jahr zum ersten Mal in der Nieder- und Oberlausitz statt. Ziel des neuen Festivals ist es, die Wandlung der Lausitz als kulturelles Thema von europäischem Format und globaler Bedeutung zu reflektieren. Konzerte, Theater, Installationen, Vortragsreihen und philosophische Diskurse ergänzen sich in ihrer Bedeutung, lenken international Aufmerksamkeit auf den kulturellen Reichtum der Lausitz und bündeln die Kräfte der Kulturschaffenden aus der Region erstmalig so deutlich zusammen.
Beginn am 3. Oktober ist 19.30 Uhr, am 4. Oktober startet das Kurz-Spektakel um 18 Uhr. Beide Termine sind bereits ausverkauft.
PM