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Senftenberg reagiert auf steigende Lärmbelastung mit neuen Maßnahmen

 

Senftenberg steht vor einer Herausforderung: Die Lärmbelastung in der Stadt hat zugenommen, und aktuelle Erhebungen zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Nach EU-Vorgaben wird alle fünf Jahre die Lärmbelastung überprüft und ein entsprechender Lärmaktionsplan entwickelt. Die neuesten Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Zahl der lärmgeplagten Einwohner von 300 auf 700 gestiegen ist.

Besonders betroffene Gebiete sind die B-169-Ortsdurchfahrt Sedlitz, Teile der Bahnhofstraße, die Westpromenade und mehrere Abschnitte der Briesker Straße. Übersteigungen der nächtlichen Lärmgrenzwerte von 55 dB weisen darauf hin, dass Gesundheit und Lebensqualität der Anwohner stark beeinträchtigt sind.

Verkehrsexperte Michael Schreiber von Ramboll Deutschland empfiehlt, in diesen Lärm-Hotspots Geschwindigkeitsreduktionen einzuführen und lärmmindernden Asphalt zu verwenden. Speziell für die Briesker Straße und die Bahnhofstraße könnte eine Absenkung des Tempolimits von 50 auf 30 km/h eine spürbare Erleichterung bringen. Auch die Westpromenade und der Jüttendorfer Anger sollen ganztags auf Tempo 30 umgestellt werden.

Die Empfehlungen stießen bei einer kürzlich stattgefundenen Bürgerinformation in der Wendischen Kirche auf reges Interesse. Kritisiert wurde jedoch, dass einige Straßen wie die Calauer Straße und der Steindamm nicht in den Lärmaktionsplan aufgenommen wurden, da die Verkehrsbelastung die kritischen Werte nicht erreicht.

Bürgermeister Andreas Pfeiffer betont, dass trotz des öffentlichen Drucks für schnelle Lösungen, die Stadt Senftenberg nicht die entscheidende Behörde in diesem Prozess ist. Die Zuständigkeit liegt bei der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Oberspreewald-Lausitz.

Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen und einem gestärkten Bewusstsein für die Problematik hofft Senftenberg, die Lebensqualität seiner Bürger verbessern und den Lärm wirksam reduzieren zu können.