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Historische Beitragserhöhung der Krankenkassen im Jahr 2025 unausweichlich

 

Die gesetzlichen Krankenkassen stehen vor einer finanziellen Krise, die 2025 zur größten Beitragserhöhung der Geschichte führen könnte. Bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres verbuchten die Kassen ein Defizit von 776 Millionen Euro. Laut Bundesgesundheitsministerium beliefen sich die Einnahmen der 95 Kassen auf 79,4 Milliarden Euro, während die Ausgaben 80,2 Milliarden Euro betrugen.

Die Kostenexplosion der Krankenkassen kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Experten bereits vor erheblichen Beitragserhöhungen gewarnt haben. Der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK) prognostizierte, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) im nächsten Jahr von derzeit 1,7 Prozent auf 2,45 Prozent ansteigen wird. Dies bedeutet, dass ein Durchschnittsverdiener im Jahr 2025 rund 200 Euro mehr zahlen müsste.

Der derzeitige Beitragssatz setzt sich aus einem allgemeinen Satz von 14,6 Prozent des Bruttolohns und einem Zusatzbeitrag zusammen, den jede Kasse individuell festlegt. Die Erhöhung des Zusatzbeitrags reflektiert die steigenden Ausgaben, insbesondere im Krankenhaussektor. Hier stiegen die Kosten im ersten Quartal um 8,5 Prozent, während die Ausgaben für ambulante Behandlungen um 4,7 Prozent zunahmen.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach bezeichnete das Defizit als „erheblich“ und betonte die Dringlichkeit von Reformen im Gesundheitswesen. Insbesondere im Krankenhaussektor sieht er Reformbedarf, da Überkapazitäten und ein Bettenleerstand von 30 Prozent die Kosten in die Höhe treiben. Lauterbach plant umfassende Reformen, um die Effizienz im Gesundheitswesen zu steigern, jedoch sind diese mit hohen anfänglichen Kosten verbunden. Ein milliardenschwerer Transformationsfonds soll die notwendigen Umstrukturierungen finanzieren, was die Beiträge zunächst weiter erhöhen wird.

Die aktuelle Entwicklung verdeutlicht die finanzielle Belastung der Krankenkassen und die Notwendigkeit von Reformen, um langfristig die Kosten zu senken und die Finanzlage zu stabilisieren. Kurzfristig jedoch müssen sich die Versicherten auf höhere Beiträge einstellen.

PM/red 04.07.2024